Der Wartburgkreis will künftig eine zentrale Rolle beim Klimaschutz bekleiden und nimmt darum nicht nur auf regionaler Ebene Tempo auf. Die Kommune erarbeitet ein integriertes Klimaschutzkonzept im Rahmen der so genannten Kommunalrichtlinie des Bundesumweltministeriums sowie der Richtlinie Klima Invest des Thüringer Umweltministeriums. Das Konzept dient der Planung und Umsetzung von Maßnahmen und dem Ziel, den Klimaschutz als Querschnittsaufgabe im Landkreis zu verankern. Dabei rücken acht Handlungsfelder in den Fokus: Beschaffungswesen, eigene Liegenschaften, IT-Infrastruktur, Mobilität, erneuerbare Energien, GHD – Gewerbe, Handel und Dienstleistungen, private Haushalte sowie die Anpassung an den Klimawandel. Das target-Team hat jetzt eine Energie- und Treibhausgasbilanzierung für den Wartburgkreis erstellt. In diesem Rahmen sind Potenziale und Szenarien für ein integriertes Klimaschutzkonzept für den Wartburgkreis herausgefiltert und analysiert worden. Energieverbräuche und Treibhausgasemissionen wurden in allen klimarelevanten Bereichen erfasst und nach Verursachern und Energieträgern gegliedert. Die Bilanz ist fortschreibbar und eines der Instrumente des zukünftigen Monitoring- und Controllingkonzepts.
Die Potenzialanalyse diente als Ausgangspunkt für die Definition sektoraler Zielvorgaben sowie als Entscheidungsgrundlage für ein Maßnahmen-Ranking. In der Potenzialermittlung wurden die Aspekte regionale Wertschöpfung, Ausbauraten und Sanierungszyklen, Entwicklung der Energiekosten sowie rechtliche Rahmenbedingungen berücksichtigt, zudem relevante demografische Aspekte. Das Ergebnis der Potenzialanalyse bildete die Grundlage für die Erstellung der Klimaschutzszenarien und der CO2-Minderungsziele für den Wartburgkreis.
Die Fachleute ermittelten die kurz- und mittelfristig technisch und wirtschaftlich umsetzbaren Einsparpotenziale, die Potenziale zur Steigerung der Energieeffizienz und des Ausbaus erneuerbarer Energien. Auch die technischen und wirtschaftlichen Möglichkeiten zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen sowie die Konzepte und Technologien für eine nachhaltige Energieversorgung wurden definiert. Dabei standen die Zielvorgaben aus dem Klimaschutzplan 2050 und langfristig eine CO2-Reduzierung von 95 Prozent bis zum Jahr 2050 im Mittelpunkt. Um diese Ziele zu erreichen, basiert laut target-Experten eine Klimaschutzstrategie auf zwei Säulen: auf der konsequenten Erschließung von Energieeffizienz und Einsparpotenzialen in den Bereichen private Haushalte, Wirtschaft und Mobilität sowie auf dem sozial- und naturverträglichen Ausbau der erneuerbaren Energien.
Analysen und Konzepte erarbeitete das target-Team in enger Zusammenarbeit mit der Klimaschutzmanagerin des Wartburgkreises, Dr. Maxi Domke. Sie unterstreicht die Relevanz der Energiebilanz der target GmbH, die „dem Wartburgkreis eine Orientierung für die Handlungsschwerpunkte zur Energiesenkung und dem Ausbau der Erneuerbaren Energien gibt, und gleichzeitig ein Kontrollinstrument zur Verfügung stellt“.